Eine Kurzbeschreibung:

 

Name: Winfried Rusch

lebt in: Billerbeck

Rufname: Winni

Beruf: Programmierer. Am 8.7.2004 war mein letzter Arbeitstag und genieße seit dieser Zeit das Rentenleben.

Kinder: Zwei Kinder

 

Hobbys: Neben der Liebe zur Natur, Garten, Reisen, führte ich von 1981 bis 2013 ein Artenschutzprogramm für den Steinkauz im Kreis Coesfeld durch. Jedes Jahr wurden in Zusammenarbeit mit dem NABU und der Vogelwarte Helgoland Steinkäuze beringt. In über 20 Jahren über 6.500 Beringungen. Auch werden Steinkauzexkursionen mit Familien durchgeführt. 

Seit 1999 Organisator der Aktion "Gärten in Westfalen öffnen ihre Pforten"

Seit 2015 habe ich auch mit anderen Hobbyfotografen den "Foto-Treff-Baumberge" gegründet.

 

Bereits im Jahr 1964 habe ich mir die erste analoge Kamera zugelegt. Seit 2004 Jahren bin ich nun Pensionär und das Fotografieren und Reisen ist mein großes Hobby geworden. 
Meine Lieblingsthemen sind vor allem Menschen, Landschaften und Aufnahmen aus der Natur. 
Schöne Reiseziele in den letzten Jahren waren Reisen nach Yunnan (Südchina), Indien, Bhutan und Myanmar. Ich möchte die Schönheit und Vielfalt der Natur in Bildern festhalten, um sie dem Betrachter nahezubringen.

Besonders schöne Motive finde ich in meinem Garten und auf meinen Reisen. Ich genieße ganz einfach das Reisen und die Begegnungen mit den Menschen, die ich unterwegs treffe. Menschen als Motive erschöpfen sich nicht. Jeder Mensch und jedes Gesicht ist einzigartig und erzählt eine eigene Geschichte.

Meine Bilder zeige ich in Fotoausstellungen. Auch werden viele Fotos in Fachzeitschriften und bei Fotowettbewerben veröffentlicht. Einige  Fotos zeige ich auch in verschiedenen Fotocommunitys im Internet.
 
Lebensweisheit: "Noch mehr von der Welt entdecken - mit den Augen und der Kamera. Lebe das Leben - und dieses jeden Tag."



Im Sommer 2017 verfasste Dr. Melanie Aussel aus Rosendahl eine Porträtbeschreibung über mich:

 

Porträt über Winfried Rusch, ehrenamtlicher Naturschützer beim NABU, Kreis Coesfeld und Eulenexperte

 

Der Steinkauz-Schützer Winfried Rusch widmet sich seit 36 Jahren ehrenamtlich dem Schutz des heimischen Steinkauz-Bestandes. Trotz zunehmender Schwierigkeiten möchte er weitermachen, solange es seine Kräfte noch erlauben. Für Rusch bedeutet das Aktiv-Sein für Natur und Umwelt eine Art Lebenselixier. Von wegen Ruhestand. „Man muss was tun, aktiv sein, sich für sein Umfeld interessieren“, sagt Winfried Rusch, seit 13 Jahren Rentner, und lebt danach. Der 73-Jährige mit den wachen Augen strahlt Aktivität und Tatkraft aus. Die sportlich-robuste Kleidung bestehend aus Jeans, blauweiß kariertem Hemd und hellblauem Sweatshirt unterstreicht diesen Eindruck. In seinem Haus in Billerbeck liegt eine schwarze Labradorhündin zu seinen Füßen, an den Wänden hängen zahlreiche Fotos mit Naturmotiven und durch das Glas des Wintergartens fällt der Blick auf den verwunschenen Garten. Hier wohnt Jemand, der Leben und Natur um sich herum schätzt.

 

Seit 36 Jahren engagiert sich der Billerbecker für den Natur- und Artenschutz in seiner Heimat, sein Fachgebiet sind Steinkäuze. „Es ist erstaunlich, was man alles über eine Art herausfinden kann, wenn man sich intensiv mit ihr beschäftigt“. Das hat Winfried Rusch getan. 1981 fing mit der Gründung einer NABU-Gruppe für den Kreis Coesfeld alles an. Schnell kam bei Rusch der Wunsch nach einem Spezialgebiet in einem eigenen Arbeitskreis auf: Eulen sollten es sein, die fand er schon immer interessant. Rusch, gelernter Programmierer, Fachgebiet Programmiersprachen, hatte sich als Ausgleich zu seiner Arbeit immer schon viel mit der Natur beschäftigt. Nun besuchte er Eulenkenner aus anderen Regionen, studierte Fachliteratur, die er sich in der Bibliothek des Museums für Naturkunde in Münster besorgte, und wurde so selbst zum Eulenexperten.

 

Das Schutzprogramm für den Steinkauz startete mit einer Bestandsaufnahme. Gab es im Kreisgebiet überhaupt größere Vorkommen? Rusch fuhr die Bauernhöfe und Gehöfte in der Umgebung ab, zu denen noch größere Obstwiesen oder Viehweiden mit Baumbestand gehörten, denn diese stellen den bevorzugten Lebensraum des Steinkauzes (Athene noctua) dar. Er spielte auf den Wiesen sogenannte Klangattrappen ab, auf Kassetten aufgenommene Steinkauz-Rufe. Wenn eine Antwort kam, wusste Rusch, dass in dem Gebiet ein Kauz lebt. Die „Treffer“ wurden auf einer Karte markiert. Um den im Bestand gefährdeten Vögeln die Brut zu erleichtern, fragte Winfried Rusch die Besitzer der Wiesen, ob er spezielle, etwa einen Meter lange Nistkästen in den Bäumen aufhängen dürfe. Die meisten sagten „ja“. Das Projekt entwickelte sich zum Erfolg. Die in der Anfangszeit von Rusch noch selbst hergestellten Kästen wurden sehr gut von den Vögeln angenommen. Inzwischen baut Winfried Rusch die Kästen nicht mehr selbst, sondern lässt sie von den Werkstätten der Stiftung Haus Hall nach seinen Konstruktionsplänen bauen. Der Clou bei den Kästen besteht in einer seitlichen Öffnung, die es leichter macht, die Jungvögel zur Kontrolle und zum Beringen zu entnehmen. Das Beringen der Jungvögel geschieht jedes Jahr ab Ende Mai in Kooperation mit der Vogelwarte Helgoland. Von dort stammen auch die Ringe. Für die Tätigkeit an sich hat Winfried Rusch eine Genehmigung vom Kreis. Seit 2005 bietet Rusch interessierten Familien an, beim Kontrollieren der Kästen und Beringen der Jungkäuze dabei zu sein. Die Kinder dürfen die Jungen dabei sogar in die Hand nehmen. Der menschliche Geruch stört die Eulen nicht. Rusch ist es wichtig, Kindern die Natur nahe zu bringen. Ihm ist aufgefallen, dass das Interesse an Natur und Umwelt immer mehr abnimmt und viele Eltern ihre Kinder an das Thema auch nicht mehr heranführen. „Manche Kinder schreien schon, wenn sie eine Fliege sehen“, beschreibt Rusch. Er selbst wuchs als Kind in Billerbeck in einem mitten in der Natur gelegenen Mühlenhaus auf. Viel Zeit verbrachte er auf einer großen, blumenbewachsenen Wiese, die hinter dem Haus lag. Er interessierte sich besonders für Blumen und Vögel. Die starke Verbundenheit mit der Natur wurde in dieser Zeit angelegt. Rusch hält es für ausgesprochen wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern „raus gehen“ und ihnen die eigene Umgebung zeigen. Er bedauert es, dass viele Menschen achtlos mit der Umwelt umgehen, zum Beispiel, indem sie Gift im eigenen Garten verwenden, damit das Unkraut verschwindet und es, typisch deutsch, ordentlich wirkt.

 

Er selbst setzt sich sehr für naturnahes Gärtnern ein, das er im eigenen Garten praktiziert, aber als Organisator der Aktion „Offene Gärten“ auch durch die Präsentation von naturnahen Gärten aus der Umgebung unterstützt. Der Einsatz von Gift in der Landwirtschaft, aber vor allem der zunehmende Umbruch von Grünland stellt für den Steinkauz ein großes Problem dar. Die kleine Eule, die ihre Nahrung bestehend aus Käfern, Würmern und kleinen Säugetieren hauptsächlich zu Fuß auf kurzen Wiesen erbeutet, kann auf Ackerland nicht überleben. Auf der Karte, die Winfried Ruschs Einsatzgebiet, das „Messtischblatt 4009“, einen 12 mal 12 Kilometer großen Bereich zwischen Coesfeld und Billerbeck zeigt, häufen sich die blauen Punkte. Während rote Punkte eine erfolgreiche Steinkauz-Brut markieren, bedeutet „blau“, dass keine Brut mehr vorhanden ist. „Der Lebensraum des Steinkauzes verschwindet“, sagt Winfried Rusch. Es wird in Zukunft wohl nicht leichter, den Bestand im Münsterland zu schützen. Dabei hat Nordrhein-Westfalen eine besondere Verantwortung gegenüber dem Steinkauz: Zwischen 5000-6000 Paare leben in NRW, das ist das größte Vorkommen in ganz Deutschland. Trotz der eher düsteren Aussichten macht Winfried Rusch mit dem SteinkauzSchutz weiter, solange er noch die Kraft dafür hat. Er braucht zwar mittlerweile auch mal Hilfe beim Aufhängen der schweren Kästen und er beschneidet auch nicht mehr mit der Motorsäge Kopfweiden, aber er tut, was er kann. „Man muss immer weiter aktiv sein und das Leben so nehmen, wie es kommt.“ Dieses Motto hat Winfried Rusch schon bei der Bewältigung von schweren Lebensphasen, wie der Scheidung von seiner Frau, weitergeholfen. Nicht nur Rumsitzen und Trübsal blasen, sondern aktiv sein und sich den veränderten Bedingungen anpassen. Damals, als die Töchter ihn am Wochenende alle 14 Tage besuchten, lernte er kochen und backen. Mittlerweile veröffentlicht er Rezepte. Seinen Ruhestand geht er ebenfalls äußerst aktiv an. Neben dem Engagement für den Steinkauz, reist Winfried Rusch sehr viel und ist ein leidenschaftlicher Fotograf, der schon zahlreiche Preise gewonnen hat. Dabei offenbart sich in seinen Motiven wieder die Liebe zur Natur, aber auch zu Menschen. „Streetfotografie“ mit Porträts von Menschen gehört zu seinen Hobbys. Überhaupt, „der Kontakt zu Menschen ist mir wichtig“, sagt Rusch. Er bekommt oft Besuch und ist Mitglied in vielen Gruppen und Clubs. Die Natur ist für Winfried Rusch aber die wichtigste Kraftquelle und zugleich Ansporn, sich immer weiter zu engagieren: „Ich brauche das, Natur um mich herum und aktiv-sein für die Natur“. Für den Steinkauz-Schutz im Münsterland ist das ein Glück.


kirchliche Trauung am 30.04.1973